Naja, ich denke schon das sich generell was getan hat. Natürlich gibt es den einen oder anderen der praktisch so gut war das er von noch größerer Konkurrenz profitieren würde und daher ins Ausland ging, aber dennoch sieht man schon Schritte nach vorne, gerade was die Tiefe, das Skaten oder (auf DEL-Niveau) die Offensive angeht. Das was Deutschland bei den letzten Turnieren gegen starke Gegner gezeigt hat lässt sich ja nicht bloß durch Willen oder starke taktische Vorgaben des Trainers erklären.PaKooM hat geschrieben: ↑Fr 31. Mai 2019, 13:12Ist es denn aber wirklich die Entwicklung in Deutschland oder die Entwicklung der Deutschen? Denn mein Eindruck ist irgendwie, dass die richtig guten Deutschen früh ins Ausland gehen und dann da ihre Sprünge machen und nicht erst groß in Deutschland zum Profi werden und dann langfristig in der NHL etablieren...
Wirklich trennen kann man die Entwicklung der Spieler vom Eishockey allgemein sowieso nicht. Ein Seider hat sich jetzt auch in Deutschland prächtig entwickelt. Ein Kahun war zwar zwei Jahre in der OHL, aber den richtigen Sprung hat er erst hier wieder gemacht, und die Grundlagen hatte er vor seinem Wechsel nach Nordamerika sowieso schon. In manchen Fällen ist es auch einfach eine Sache der Aufmerksamkeit. Wenn jemand wie Niko Sturm oder Marc Michaelis im College gut aussieht und sogar Kapitän ist, dann wird das viel eher Interersse erzeugen als wenn ein Spieler von ähnlichem Kaliber in der DEL spielt. Erst jetzt, wo Deutschland einige starke Turniere bietet, kommt mehr Aufmerksamkeit. Das ist aber auch nicht weiter verwunderlich. Als Deutschland 2001 ne starke Heim-WM spielte, wurden auf einmal sieben Spieler gedraftet, von denen immerhin vier ne ordentliche bis starke NHL-Karriere hinlegen konnten. Dabei waren Ehrhoff, Seidenberg, Schubert und Müller schon vorher im Draft verfügbar, wurden aber übergangen (Seidenberg sogar zweimal).
Das Toptalente eine noch größere Herausforderung suchen ist ja nicht bloß bei Deutschen so. Selbst bei den großen Nationen wechseln viele der besten Talente gerne frühzeitig nach Nordamerika. Und auch in der Schweiz sieht es nicht viel anders aus. Mirco Müller ging vor seinem Draftjahr in die WHL, Kevin Fiala zog es nach Schweden, Timo Meier spielte jahrelang in der QMJHL, und auch Nico Hischier ging für seine Draftsaison ebenfalls dorthin.